Der vierte August ist der Tag der Schwestern

By Zeitreise No Comments

Der vierte August Tag der Schwestern

Heute ist „Tag der Schwestern“, vielleicht wäre das heute ein schöner Anlass mal kurz anzurufen, statt nur ein niedliches Icon via WhatsApp?

Natürlich gibt es auch Schwestern, wo dies heute nicht mehr möglich ist, weil man sich heillos zerstritten oder gänzlich voneinander entfernt hat, oder weil man sich gar nichts mehr bspw. nach einem Erbfall zu sagen hat. Doch diese wollen wir heute hier mal außer Acht lassen.

Heute erinnere ich mich an meine verstorbene Schwester Sybil. Sie war das Sandwich-Kind – einklemmt zwischen unserem großen Bruder und mir, der Nachzüglerin, und musste stets alles ausbalancieren. Leicht hatte sie also nicht. Sechs Jahre älter war sie, das ist schon ein nennenswerter Unterschied. War ich sechs, war sie 12, war ich zwölf war sie 18 Jahre alt. Na ja, dass ging ja noch. Mein Bruder ist 11 Jahre älter. 😀 So gesehen, waren wir eigentlich wie drei Einzelkinder.
Ich denke, ich würde mich heute als die kleine, nervige Schwester einstufen, die stets um Spielzeit bettelte, die sich verdrückte, wenn es um Hausarbeit ging und sich gern darauf ausruhte, dass die Große es ja schon machen würde. Ich muss heute noch lachen, wie hart unsere Kämpfe waren. Einmal verweigerte ich mit sieben Jahren komplett, den Mülleimer auszuleeren. Ich wollte lesen. Sie mahnte bis ihr der Geduldsfaden riss, und sie mich in einem wahrhaft heiligen Zorn an den Haaren – mitsamt dem Mülleimer – die zwei Stockwerke runterzog.

Der Treppenwitz im wahrsten Sinne des Wortes ist:

Meiner Schwester habe ich meine Liebe zum Lesen und zum Buch zu verdanken. Wie es dazu kam, erzähle ich hier gern. Als ich die erste Klasse hinter mir hatte, konnte ich nicht lesen. Ich kannte die Buchstaben, aber einzelne Buchstaben zusammenzuziehen, um daraus ein Wort zu bilden – dazu war ich zu zappelig. Wir wohnten in Darmstadt, die eine ausgezeichnete Kinder- und Jugendbuchbibliothek hatte (und wahrscheinlich noch hat) und ich lief gern immer mit meiner Schwester die zwanzig Minuten dorthin, kuckte mir die vielen Bilderbücher an, lieh auch einige aus und dann schlenderten wir wieder nach Hause. Nun konnte ich einmal nicht mit und bat sie, mir einige Bilderbücher mitzubringen – und was tat sie? Sie brachte mir ein richtiges Buch. Mannomann war ich enttäuscht, aber sie war sehr clever und kannte mich gut. So hat sie dieses Buch klug gewählt. Es musste von der ersten Seite an spannend sein – sie wusste, ich war sehr, sehr neugierig, Abenteuer sollten drin vorkommen und etwas mit Tieren. Sie hat also die ganze Klaviatur meiner Vorlieben in einem Buch über eine kleine Maus gefunden und mir dann die erste Seite vorgelesen, umgeblättert und dann mitten im Satz aufgehört. Ich war enttäuscht, weil diese seltene geschwisterliche Aufmerksamkeit so schnell vorbei war und verzog mich schmollend. Nach einer Weile dachte ich wieder an die Geschichte und wollte wissen, wie die Story weiter geht. Die Motivation war höher, als die Mühsal des Buchstabenzusammenziehens. Nach diesem Buch war der Damm gebrochen und ich wurde zu einem richtigen Bücherwurm.

Was habt Ihr Eurer Schwester zu verdanken?

#Zeitreisen #Biografien #Erinnerungen #

Die Zukunft des Friedhofs – zum Tag des Friedhofs

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Heute ist der Tag des Friedhofs  …

und vielleicht gehen von den Veranstaltungen wie bspw. in Frankfurt – ein  Poetry Slam auf dem Friedhof – Impulse aus. Natürlich gibt es schon Konzeptionen, Gedanken wie der Friedhof der Zukunft aussehen wird, aber ich glaube, es ist noch ein langer Weg bis dies auch in Kreisstädten/kleinen Gemeiden ankommt. Read More

20. Juli – Buchveröffentlichung von „Du fehlst – Geschichten von Leben und Tod“

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20. Juli Buchveröffentlichung – DU FEHLST – Geschichten von Leben und Tod.

 Trauer – die große Unbestimmte

Mütter, Väter, Kinder, Freunde – wenn sie sterben, bleiben Menschen zurück, die mit dem Schmerz und der Sehnsucht leben müssen. Wie sieht sie aus, die Lücke, die ein Mensch hinterlässt? Beide Herausgeberinnen wissen wie es sich anfühlt, jemanden lebenslang zu vermissen. Petra Schabergers Schwester starb in einem Hospiz, eine gute Freundin verunglückte bei einem Unfall, Ayse Bosse verlor ihren Vater. Gemeinsam mit der Trauerbegleiterin Christa Lübken wählten sie aus 730 eingereichten Texten die 50 besten aus. Vorausgegangen war ein Schreibwettbewerb auf Blog Q5. So entstand ein Buch, das nicht nur die vielen Facetten der Trauer zeigt, Bilder schenkt – vielleicht auch Trost – sondern die Leser*innen spüren lässt, dass sie in ihrem Erleben nicht allein sind. Die Anthologie holt betroffene Menschen in ihrer Gefühlswelt ab, scheut weder den Suizid noch den Tod von Kindern. Die kurzen Texte laden dazu ein, ins Gespräch zu kommen – mit sich selbst oder einem Gegenüber. Das Authentische hinter den Geschichten dringt durch und zeigt, wie vielfältig die Wege sind, mit seinem Schicksal umzugehen. Stumme Wut, lauter Schmerz, Verwandlung. Alles ist möglich. Jeder der 50 Geschichten spiegelt sich in einer eigenen Illustration wider, die Barbara Nagel zart und stark zugleich gestaltet hat. Das Besondere: 60% des Verkaufserlöses spendet der Verlag an Hospizvereine.

Kurzvita: Petra Schaberger ist Mediengestalterin und Autorin. Mit ihrem Mann leitet sie Quintessenz – die Manufaktur für Chroniken. Sie betreut Die Kleine Chronik, den Blog Q5 und Buchprojekte im Q5 Verlag. Auf XING moderiert sie die Gruppe “Bestattungskultur”. Petra Schaberger lebt mit ihrem Mann in Heppenheim.

Ayse Bosse ist Autorin, Schauspielerin und Trauerbegleiterin. Unter dem Namen “Trauer-Power” bietet sie Workshops für Kinder an. Ihr erfolgreiches Kindertrauerbuch “Weil Du mir so fehlst” ist 2016 im Carlsen Verlag erschienen und wurde mittlerweile in mehrere Sprachen übersetzt. Ayse Bosse lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Hamburg.

Kontakt: Q5 Verlag, Petra Schaberger, Am weißen Rain 15, 64646 Heppenheim, Tel: 0 62 52 – 12 46 93 , post@q5-verlag.de, http://www.q5-verlag.de

ISBN 978-3-9819857-0-2 , € 19,99

Die sprechenden Grabsteine von Amrum sind Biografien

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Die sprechenden Grabsteine von Amrum sind Biografien

Alle diese spechenden Grabsteine von Amrum sind Biografien, sie stehen unter Denkmalschutz und gehören zu den bedeutesten Kulturgütern auf Amrum. Der jüngste ist von 1858 sodass wir heute nach genau 160 Jahren Auskunft über Beruf, Lebensauffassung, Rang und Familie der Bestatteten erhalten. Der bekannteste Grabstein der des Seefahrers Hark Olufs. Auch hat er noch zu Lebzeiten seine mehr als schillernde Autobiografie verfasst.  Read More

Zum Tod vom Ingvar Kampvrad – dem Gründer von IKEA

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Zum Tod vom Ingvar Kampvrad – dem Gründer von IKEA

#IngvarKampvard vom Bauernhof Elmartyd beim Dorf Agunnaryd in Südschweden = IKEA ist mit 91 Jahren verstorben. Der Gründer von IKEA. Nun sind viele schöne, eloquente, zeitkritische Nachrufe über einen der reichsten Menschen weltweit zu lesen und auch ich will versuchen über ihn kurz zu schreiben. Über seine revolutionären Ideen die Möbel Kunden selbst aufbauen zu lassen. Über meine Erinnerungen an manch Tapferen, der rührend, die unverständliche IKEA-Anleitung zum x.ten Mal las und dabei auf den berühmten Imbusschlüssel schaute. Read More

Landunter – eine Flut an Einsendungen

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Landunter – eine Flut an Einsendungen

Damit hatte ich nicht gerechnet: So ein schwieriges Wettbewerbs-Thema und solch eine Flut von Einsendungungen!

Das ist toll, aber ich komme kaum mit den Eingangsbestätigungen nach. Kurz – ich habe jetzt ein bisschen landunter.
An die Autoren: Meldet Euch also bei mir, wenn Ihr bisher keine Eingangsbestätigung bekommen habt.

Zwischendrin kommen Emails mit Fragen zu den Rechten. Eine gute Gelegenheit im Newsletter für alle nochmal darauf einzugehen. Eurer Ziel ist es zu gewinnen. Langfristig soll Eure Geschichte und der Wettbewerb aber auch die ehrenamtliche Arbeit von Hospizvereinen unterstützen. Lasst mich kurz erzählen wie ich zu der Idee kam.

Letztes Jahr lernte ich Ayse Bosse auf der Messe „Leben und Tod“ kennen. Ayse hat mit Ihrem interaktiven Kinderbuch „Weil Du mir so fehlst“ einen Senkrechtstart hingelegt. Wir waren uns sofort sympathisch und beschlossen zum Thema einen Kurzgeschichten-Wettbewerb zu veranstalten. Soweit, so gut.

Ich habe eine Jugendfreundin, deren Schwiegermutter an Krebs erkrankte. Nach einem Besichtigungstermin zusammen mit der Schwiegermutter im Hospizverein Bergstraße hatten wir uns verabredet. Meine Freundin schwärmte von der dortigen Atmosphäre und den Menschen. Sie begriff wie wichtig die Unterstützung für diese Hospizarbeit ist.

Sie wollte neben einer Geldspende noch mehr tun. Dann hatte ich die Idee, doch zuerst musste ich den Verein fragen. Wollt Ihr Bücher zum Verkauf gespendet bekommen und den Erlös behalten? Sie wollten und nun werden sie 50 Bücher auf dem Sommerfest 2018 verkaufen. Den Druck für die erhöhte Auflage spendet meine Freundin.

Doch dazu brauchen die Hospize und wir das ausschließliche Nutzungsrecht. Dies hat einige von Euch irritiert. Natürlich könnt Ihr das auf Eurem Blog noch verwenden, das ist uns egal. Aber wir brauchen Rechtssicherheit. Ausschließlich heißt nämlich: zeitlich unbegrenzt und die Hospize dürfen das Buch verkaufen, ohne dafür Tantiemen abrechnen zu müssen. Auch eine zweite, dritte Auflage ist enthalten, wenn sich hierfür Sponsoren finden. Dieses Angebot gilt für alle Hospizvereine.

Ihr seht – es geht um die gute Sache.

Sie wollen interessierte Hospize unterstützen?

Wenn Sie neben einer Mitgliedschaft, oder Geldspenden auch mit dem später fertig gestellten Buch unterstützen wollen, sollten Sie folgendes tun: Rufen Sie das Hospiz an Ihrem Wohnort an. Fragen Sie, ob es interessiert ist und wenn ja,  dann schreiben Sie mir. Egal, ob Sie nur 5 Bücher sponsern wollen oder 100 Bücher. Es ist eine schöne Art zu helfen.

Was wird Dir am Ende wichtig sein ?

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Was wird Dir am Ende wichtig sein ?

Als ich in diesem Jahr auf der Messe ‚Leben und Tod‘ in Bremen war, war genau das das Motto der Dikonie. Ihr Stand war direkt gegenüber. Pfarrer am Stand luden zum Gespräch ein und baten die Besucher ihre Antworten auf Zettel schreiben und auf eine Wand zu heften.

2 Tage staunte ich wieviele und vor allem welche Antworten gegeben wurden. Gegen Ende der Messe nahm mein Mann einen Zettel und heftete ihn ebenfalls an. Dieser brachte dann auch mich dazu, darüber mal nachzudenken.
Zuerst wünschte ich mir dies, was wahrscheinlich jeder von uns hofft.

  • Ohne Schmerzen zu sterben. Aber dann fielen mir noch so viel anderes ein.
  • Nicht allein zu sein, im Kreis der Familie und Freunde.
  • Ein letztes Fest zum Gehen.
  • Versöhnt mit dem Leben zu gehen.

Jetzt wurde es schwierig, das Wichtigste herauszusuchen. Ich konnte mich gar nicht entscheiden. Geht es Dir auch so?
Was wünschst Du Dir, was erhoffst Du, hast Du Dir darüber schon jemals Gedanken gemacht, was wird am Ende für Dich wichtig ist?

So viele Fragen und ich freue mich auf Eure Antworten!

Trauern wird erlernt oder von einer die auszog das Trauern zu lernen

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Als Silke vom Blog www.inlautertrauer.de andere BloggerInnen zum Thema aufrief:
Alle reden über Trauer – Ein Tag, viele Blogger, viele verschiedene Facetten von Trauer   http://in-lauter-trauer.de/alle-reden-ueber-trauer-2017 mit beizutragen, habe ich lange nachdenken müssen und kam zu folgender Erkenntnis, das man Trauer kulturell erlernt, nur in meinem Fall sah das ein bisschen anders aus.
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Wize.life löscht die Daten verstorbener User

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Wize.life löscht die Daten nach dem Tod

Digitale Daten vererben, die neuen Fragen die sich rund um das digitale Zeitalter stellen, dass war das gestrige Thema.  Nun habe ich bei einem der Gründer  der Seniorbook AG – Thomas Bily – nachgefragt, wie wize.life mit den Daten verstorbener Mitglieder umgeht.

Zuerst ein wenig Informationen über das Portal wize.life, da es sicher auch einige gibt, die es nicht kennen. wize.life hat 320.000 registrierte Nutzer. Das Besondere bei wize.life ist, dass die Benutzer überdurchschnittliche Aktivität zeigen und sich sehr stark einbringen. So kommt wize.life auf 32 Millionen monatliche Seitenaufrufe. Unter den Stammnutzern beträgt die durchschnittliche Verweildauer über 15 Minuten pro Besuch.

Wie geht wize.life mit den Daten verstorbener Mitglieder um?

Hier die Antwort von Thomas Bily

thomasbily-downloadNatürlich sind unsere User im Schnitt näher am Tod als die anderer Netzwerke. Aber maßgeblich ist ja das Einzelschicksal. Im Ernst, wir haben so zwischen 2-4 offizielle „Todesmeldungen“ pro Monat. In den meisten Fällen erfahren wir das über Freunde, Verwandte oder Angehörige des Verstorbenen. Dann wird es auf dem Netzwerk publik bspweise in Form einer Notiz, wo dann kondoliert wird.
Den Account sperren wir In jedem Fall und sofort für 50 Tage. Nach weiteren 10 Tagen wird der Account gelöscht. Bei wize.life ist es so, dass damit ALLE Daten dauerhaft und unwiderbringlich gelöscht sind. Es gibt also keine Vorratsspeicherungen oder ähnliches.

Grundsätzlich sollten wir alle daran arbeiten, die Sensibilität für die Regelung des digitalen Vermächtnisses zu erhöhen. Wenn jemand viel im Netz unterwegs ist – und das werden täglich mehr Leute – dann sollte er auch darüber nachdenken, welche Spuren er hinterlassen will und wer worauf Zugriff haben soll, wenn er mal nicht mehr kann. Da geht es sicher nicht um jeden Account bei jeder x beliebigen Seite. Aber zumindest risikobehaftete Aktivitäten sollte man im Auge haben und regeln.

Aktuell haben das die meisten noch nicht so auf dem Zettel. Ganz konkret: wenn ich mich heute Mittag beim Leberkäs-Essen verschlucke, wer hat dann Zugang zu meinem Bank Account, zur Krankenkasse, zu Mail Accounts, zu Versicherungen… Bzw. wie stelle ich das sicher?

 


 

Zu dieser Frage, wird es in meinem nächsten Beitrag gehen. Dazu lade ich Frau Janetzky von „Grab auf – Grab ab“ ein, uns einen Gastbeitrag zu schreiben.

Ins Internet meißeln – ein Gespräch mit Sabine Landes von digital-danach

By Aktuell No Comments

Das hat mich erwischt …

Sabine Landes von Digital-danach.de erklärt mir in diesem Beitrag, wie Sie zum Thema Sterben und Erben im Internet kam.

sabine-landes-und-dennis-schmolkSabine Landes arbeitete zusammen mit ihrem Kollegen Dennis Schmolk im Buchverlagsumfeld und interessierte sich seit Jahren beruflich und privatfür Online-Kanäle, von Social Networks bis hin zu eCommerce. In den letzten Jahren ist sie immer wieder auf das Thema “digitaler Nachlass” und die Frage gestoßen: Was passiert mit den Daten eines Menschen nach dessen Tod?

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Die erste Konferenz die Sabine Landes und Dennis Schmolk dazu organisierten war die ‚digina 16‘ die diesen November in Hamburg stattfand. Der Erfolg gab beiden recht, denn die digina traf mit den Beiträgen und Rednern genau ins Schwarze. Das Medienecho reichte von Tagesschau, ZDF heute+ bis natürlich auch in den sozialen Netzwerken. Im November 2017 wird in München die digina 17 stattfinden.

Doch nun hat sie mit Petra Schaberger von Die Kleine Chronik erst einmal zusammen ein Chatprotokoll veröffentlicht, welches in loser Folge fortgesetzt werden soll.

 

Sterben und vererben digitaler Daten

By Neues von der Werkbank der Kleinen Chronik No Comments

Sterben und vererben digitaler Datenprofil-logo-social-media

digital danach veranstaltet in Hamburg hierzu die erste Konferenz ‚digina16‘

 

Als Moderatorin in Xing der Gruppe Bestattungskultur, habe ich aufmerksam die klugen Beiträge auf www.digital-danach.de gelesen. Der Kontakt zu Frau Sabine Landes war schnell hergestellt, denn ebenfalls in Xing gründete sie und ihr Blog-Partner Dennis Schmolk die Gruppe ‚digital danach‘. Noch ist es eine kleine Gruppe, aber das Interesse wächst stetig und ich wage zu behaupten, dass dies das kommende große Thema der Zukunft sein wird. Auch Die Kleine Chronik ist davon berührt, doch erstellen wir Daten erst als Nachruf. Im Grunde könnten diese digitalen Biografien, viele Links zu evtl. ruhenden Profilen aufnehmen. Aber wäre das im Sinn der Verstorbenen? Das eigene Facebookprofil bestehen zu lassen? Oder was ist mit literarischen Blogs – hier gibt es eine Schöpfungshöhe, die die Erben evtl. besser bewahren sollten. Überhaupt ist die Frage, haben denn die Erben Zugang zu den Login-Daten, um überhaupt handlungsfähig zu sein?

Nun findet in Hamburg die erste Konferenz dazu statt. Ein wichtiger Schritt.

Von Dennis Schmolk
In zwei Wochen ist es soweit: Wer im deutschsprachigen Raum mit digitalem Nachlass befasst ist, trifft sich am 24.11.2016 auf dem Friedhof in Hamburg-Ohlsdorf. Noch gibt es Tickets.

Auf der digina.16 versuchen wir, die drängendsten Fragen zu klären: Was ist “digitaler Nachlass” und wen geht er etwas an? Wessen Arbeit, ehrenamtliches Engagement oder Privates ist davon betroffen? Werden Kunden neue Anforderungen stellen? Nahestehende neue Bedürfnisse haben? Muss sich etwas verändern, und wenn ja: was? Wer hilft dabei?

Alle Informationen zur digina.16, der ersten deutschsprachigen Fachkonferenz zu digitalem Nachlass und Online-Trauerkultur, gibt es unter digina16.de.

Auf einen Blick:

 

 

Wilhelm Holzamer – Ein Rückblick auf die abenteuerliche Geschichte seiner Urne

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Wilhelm Holzamer? Nie gehört! Ein Rückblick auf die abenteuerliche Geschichte seiner Urne

390px-WilhelmHolzamer1904Wenn wir es ein wenig offiziell schreiben müssten, würden wir den zu Unrecht vergessenen Wilhelm Holzamer (28. März 1870 – 28. August 1907),  so vorstellen:
Geboren  in Nieder-Olm/Rheinhessen und in Berlin gestorben.
Nach seiner Ausbildung arbeitet er zunächst als Lehrer in Heppenheim, danach als Kabinettsbibliothekar und 1901 als Leiter der Darmstädter Spiele auf der Mathildenhöhe in Darmstadt (einem der Zentren des Jugendstils) und schließlich als Kulturkorrespondent deutscher Zeitungen und freier Schriftsteller in Paris und Berlin.

Hauchen wir den trockenen Informationen etwas mehr Farbe ein. Erzählen wir von ihm als Mensch und seinem Kampf gegen Konventionen und für die persönliche Freiheit, für Gleichberechtigung der Frauen, und natürlich muss auch die Geschichte seiner damals skandalösen Liebe erzählt werden. Read More

Der letzte Weg – eine Ausstellung in Bamberg

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Die Ausstellung „Der letzte Weg“ in Bamberg

Gräber und Bestattungen zählen zu den wichtigsten Quellen der Archäologie, und man kann sich vorstellen, was für eine informative Ausstellung der Lehrstuhl Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit der Otto-Friedrich Universität in Zusammenarbeit mit dem Diözesanmuseum in Bamberg erarbeitet hat.

Ich war für Sie dort und ziehe das Resümee „Klein und fein“.

DerletzteWegBamberg selbst ist schon eine Reise wert, hat die Stadt doch Deutschlands größten mittelalterlichen Stadtkern (und ist daher eine UNESCO Weltkulturerbestätte). Durch einen Radiobeitrag in BR2 wurden wir auf diese Ausstellung „Der letzte Weg“ aufmerksam, die im Diözesanmuseum direkt neben dem Dom untergebracht ist.
Der kleine Eintrittspreis von 5 Euro, der zudem berechtigte, die Dauerausstellung mit den berühmten Königsmänteln zu besuchen. Kleine Glasvitrinen und Nachbauten zeigt Exponate von Reliquien über Totenkronen bis hin zu Totenzetteln und vieles mehr. Ein kleiner Film rundet das Ganze ab. Read More

Im letzten Hemd vor das Partikulargericht

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Der Jedermann

In allen Zeiten hat man sich im kulturellen Schaffen auch immer mit dem Tod und dem Sterben auseinandergesetzt. Am 22. August vor 96 Jahren begründete Max Reinhardt die Salzburger Festspiele mit der Inszenierung des Jedermann. Seitdem wurden die Festspiele weltweit zum bedeutendsten Festival der klassischen Musik und darstellenden Kunst.
Werfen wir nun zwei kleine Seitenblicke auf das Theaterstück von Hugo von Hoffmannsthal „Jedermann“.  Das ewig gleiche Thema, dass man verkürzen könnte auf: Im letzten Hemd vor das Partikulargericht* Read More

Was passiert mit Friedhöfen in Geisterstädten

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Was passiert mit Friedhöfen in Geisterstädten und im Braunkohleabbaugebiet Garzweiler?

Mein Mann und ich sind erst vor 1 ½ Jahren beruflich mit dem Thema Sterben, Tod und Bestattungskultur in Berührung gekommen. Anlass war die Umsetzung einer sehr alten Idee, die von uns erstellten privaten Biografiebücher auch in anderer Form als digitale Nachrufe anzubieten. In den letzten eineinhalb Jahren haben wir viel dazugelernt, – durch Bücher, neue Kontakte wie z. Bsp. die Künstler und Dienstleister, die wir auf den Seiten der Kleinen Chronik unter „das Besondere“ anbieten, sowie der Besuch bei unserer Autorin Constanze Junkers in Elgershausen. Auch das vor kurzem geführte Interview mit Magarete Rosen von Therapeutic Touch West war ein weiterer und fruchtbarer.
So kamen immer weitere Facetten dazu, und auch die eigene Wahrnehmung ist natürlich geschärft. Jeder von uns kennt das. Ein Beispiel: Sie kaufen sich ein neues rotes Auto und haben richtig Freude daran. Plötzlich fällt Ihnen auf, wieviel rote Autos es gibt. Vorher war Ihnen das nicht bewusst.
So ergeht es nun auch meinem Mann und mir. Immer wenn das Thema in den Medien oder im privaten Umfeld gestreift wird, hören wir genauer hin. So entspann sich auch in einer Diskussion die Frage „Was passiert eigentlich mit den Friedhöfen von Geisterstädten?“. Beispielsweise Garzweiler, wo ganze Dörfer dem Braunkohleabbau weichen mussten, Menschen zwar entschädigt aber entwurzelt wurden. Was passiert nun mit den Familiengräbern? Werden die Verstorbenen umgebettet? Gibt es einen jüdischen Friedhof in dieser Gegend? Dann ist ein Umbetten unmöglich, sind diese doch ohne jede Liegezeit wie bei uns, sondern für die Ewigkeit angelegt.
Nun gibt es auch das Internet, und in unserer Recherche fand ich zwar keinen Hinweis auf jüdische Friedhöfe, aber ich fand einen jungen Mann, Arne Müseler, aus Salzburg, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, diese verlassenen Orte, die Heimat und die Erinnerungen digital zu bewahren. Damit ist seine Idee der unseren sehr ähnlich und hat mir dann auch gezeigt, dass die Friedhöfe tatsächlich gesondert behandelt werden. Es findet eine Umbettung statt. Lesen Sie hier mehr und vielleicht kann ich Sie genauso begeistern für dieses Projekt. Wie wir, ist auch dieses Projekt auf Facebook zu finden . http://garzweiler.com/haeufige-fragen/#faq/was-passiert-mit-den-friedhoefen

 

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